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ON PLACES  ...  CORIPPO (CH) 

Do not copy!   © HelmutHergarten.de

CORIPPO (CH)   46.235716, 8.841044

ON PLACES

Für meine Werkreihe ON PLACES photographiere ich Orte sowie Orts-Strukturen, die mir besonders erscheinen. Meist handelt es sich dabei um architektonisch-dokumentarische Ansätze, wobei je nach Situation auch z.B. Portraits Teil des Projektes sind.

So entstehen Photographien ÜBER ORTE, die die Betrachtenden in Besonderheiten und Zusammenhänge hineinziehen, die sich in unserem alltäglichen Leben oft weniger erschließen.

Koordinatensysteme verorten den jeweiligen Ausgangspunkt meiner Erkundungen.



CORIPPO (CH)

In den beiden ersten Semestern meines Architekturstudiums gab es das Pflichtfach „Grundlagen des Gestaltens“, damals doziert von Prof. Gernot Lucas an der FH Köln. Es war die Zeit, als ein Großteil der Architekturwelt Mario Botta und die Designwelt Memphis Design Milano um Ettore Sottsass zu Füssen lag.

Prof. Lucas erzählte uns damals öfter von einem fast verlassenen Bergdorf in der Schweiz, im Tessin gelegen. Ein uraltes Dorf, aus groben Steinen gebaut. Selbst die Dachdeckung der Häuser war aus Stein. Unser Prof. war immer sehr engagiert bei der Sache, wenn er von Corippo erzählte. Und dass wir da alle mal hinfahren müssten!

Gut 40 Jahre später war es dann soweit. Während einer Italienreise fiel mir ein, dass es ja irgendwo dieses Corippo geben könnte. Und siehe da: es war nur ca. 50 km entfernt, leicht nördlich von der Spitze des Lago Maggiore gelegen. Also nichts wie hin.

Vorher gab es natürlich einige Infos über Google. Dort war zu lesen, dass der Ort zu einem Hotelort umgebaut werden soll. Die Anfänge seien getan. Diese Berichte wiederholten sich aber von Jahr zu Jahr und irgendwie schien Stocken in die Sache gekommen zu sein. Hmmm …

Im Ort angekommen fällt auf, dass der Initiator des „Hotelortes“ sich zunächst einmal selbst ein neues Restaurant mit Hotel gebaut hat. Es liegt malerisch neben der Kirche und es passt überhaupt nicht zu den alten Häusern. Ja, es ist architektonisch toll zurückhaltend, irgendwie chic. Aber “chic“ gehört nicht nach Corippo.

Bei meiner Phototour durch den Ort begegnete ich dann einem pensionierten Architekten - pardon Stadtplaner/Urbaniste - aus Genf, der dort wohnt. Mit seiner Frau lebt er an warmen Wochenenden und im Sommer im alten Haus seines Vaters und Großvaters. Er selbst wurd dort geboren, in diesem engen, steilen Dorf.

Es dürfte in Corippo selten vorkommen, Menschen wie ihn zu treffen, da die Häuser im Winter eher anstrengend zu bewohnen sind und sich mittlerweile auch die ein oder anderen Immobilienhaie an ihnen vergehen. Auch wurden Häuser von wohlhabenden Menschen gekauft, die dann nach wenigen Jahren die Lust auf ihr Kleinod verlieren. Der Bestand Corippos ist zwar seit 1975 als Gesamtdenkmal geregelt, aber das alles scheint dennoch irgendwie brüchig zu sein.
Nur noch ca.10 ständige Bewohner werden genannt.

Der Urbaniste aus Genf zeigte sein Haus voller Stolz von unten bis oben und oben auf der Terrasse aßen wir frischen Heidelbeerkuchen. Welch‘ ein Genuss. Dabei erzählten die beiden, wie sie den Ort erlebt haben und wie sie ihn heute erleben. Und wir sprachen über das Buch mit den Zeichnungen, das mit dem rot-schwarzen Einband. Wir besitzen beide die Originalausgabe, der Urbaniste und seit 20 Jahren auch ich. Als “corippo, Bauaufnahme an der TH Stuttgart 1959” ist es noch immer als kleiner Nachdruck erhältlich.

Ich bin sehr froh, endlich dort gewesen zu sein. Und für die unerwarteted persönlichen Eindrücke und Geschichten der beiden Gastgeber. Auch wenn es für’s erste etwas zu kurz war und zum Photographieren nur wenig Zeit blieb ...



Weitere Infos zur Werkreihe ON PLACES gibt es hier: >>>

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